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This entry was posted on Montag, 03. Januar 2011 at 23:48 and is filed under Deutsch, Dialekt, Eigennamen, Etymologie, Internet, Korpuslinguistik, Lateinisch, Lexik, Phonologie, Semantik, Sprachgeografie, Statistik, Uni Freiburg, Uni Mainz, Werkzeuge. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. Both comments and pings are currently closed.
In der DDR gab es Vertragsarbeitnehmer, also auch Gastarbeiter. Sie kamen allerdings zum Großteil aus Vietnam. Vielleicht zeigen also vietnamesische Allerweltsnamen eine umgekehrte Verteilung.
Sonst finde ich »Drews« interessant. Absolut betrachtet sind Berlin und Hamburg Hochburgen, relativ betrachtet hingegen der mecklenburgische Landkreis Demmin.
Ja, das mit den Vietnamesen wusste ich (habe es aber nicht mit der Bezeichnung „Gastarbeiter“ in Verbindung gebracht) und habe ich irgendwann letztes Jahr sogar mal gecheckt (mit Nguyen), es kam aber eher eine leichte Konzentration im Westen raus – weil es vietnamesische Einwanderer sowohl in der alten BRD als auch der alten DDR gab (vgl. Wikipedia). Zu den Zahlen sagt Wikipedia:
Zu Drews: Tolles Kartenbild!
Bei frequenten Namen sollte man übrigens immer die relative Darstellung wählen, weil in der absoluten Darstellung die Ballungsräume zu stark ins Gewicht fallen. Die Drewse in Berlin und Hamburg sind wahrscheinlich zugezogen.
Hallo,
hast du mal http://www.verwandt.de/karten/ ausprobiert? Das sind auch Telefonbuchdaten. Leider steht da nicht dabei, wie alt.
Ne, kannte ich noch nicht, danke für den Hinweis! Scheint mir aber schlechter gemacht als Geogen, man kann z.B. die Skala nicht verändern. Die Kartenbilder sehen daher oft krasser aus (mehr rote Flächen z.B.), obwohl die Gesamtzahl nicht ernsthaft von der bei Geogen abweicht. (Habe auch keine Angaben dazu gefunden, von wann die Daten stammen.)
Während Geogen statistisch belastbare Ergebnisse hervorbringen will (daher auch immer die ganzen Warnungen zu Verzerrung etc., ich kann auch echt nur die Infoseite empfehlen, die ist mit Humor geschrieben), kartiert verwandt.de einfach alles – sogar Namen, die nur einmal in ganz Deutschland vorkommen und deshalb eindeutig einer Person zuzuordnen sind. (Es geht sogar noch weiter und nennt auch den Vornamen der Person …)
Wozu es mir aber recht praktisch scheint: Wenn man eine Karte abgefragt hat, sind unten Vorschläge zu weiteren Namen, die man sich anschauen könnte. Dadurch bin ich jetzt noch auf einige Namen gekommen, die für bestimmte Landkreise charakteristisch sind. (Einfach weitergeklickt, und wenn mir der Name selten vorkam, bei Geogen gecheckt.)
Dabei ist mir noch was Lustiges aufgefallen: Die Daten sollten ja im Prinzip bereinigt sein, d.h. Geschäftseinträge etc. sollten beseitigt werden. Dass das nicht hundertprozentig geklappt hat, sieht man daran, dass sowohl verwandt.de als auch Geogen Treffer für Streichinstrumentenlackierung, Malereibetrieb, Friseur, Bäckerei etc. liefern. In sehr kleinen Mengen (meist zu klein für Geogenkarten), d.h. das Gros wurde eliminiert, aber ein paar sind doch dabei.
In der (früher eher bodenständigen) Oberlausitz findet man ortstypische Nachnamen-Konzentrationen. Ein (bei uns) bekanntes Beispiel ist der Name Hultsch, der für Neukirch/Lausitz steht oder der Name Rösler für die Stadt Schirgiswalde. Nicht ganz so eng begrenzt funktioniert Eisold für Radeberg oder Steglich für das Gebiet um Bischofswerda.
Ganz klar wird es bei sorbischen Namen, wie Ritscher (nicht Richter) oder Rietscher, Zuschke oder (sehr exotisch) Wowtscherk.
Bei der Kleinraumuntersuchung ist sicher auch Genvolu zur Querprüfung sinnvoll, da die meisten Bewegungen (Umzüge) nach dem Krieg und nach der dt. Einheit erfolgt sind und dadurch die heutigen Ergebnisse nicht mehr ganz so eindeutig sind.
So konnte ich bis zur Wende beispielsweise am Dialekt erkennen, aus welcher Leipziger Gegend meine Mitschüler stammten, denn damals wohnten z.T. ganze Familienclans über viele Generationen im gleichen Wohnviertel oder der gleichen Straße. Das wäre mal ein Thema für eine Großstadt-Sprach- bzw. Dialektanalyse.