Chaos mit „Zucchini“

31. Oktober 2010

Kürbisse vor Kürbissuppe

Ich habe mich diese Woche jahreszeitbedingt eine Menge mit Kürbissen beschäftigt.1 Siehe rechts. Dabei spukte mir immer wieder im Kopf herum, dass ja auch Zucchini Kürbisse sind. Das ursprünglich italienische Wort bedeutet in seiner Herkunftssprache sogar ‘kleiner Kürbis’, es ist von zucca ‘Kürbis’ abgeleitet.

Kurioserweise kann das Wort sowohl im Italienischen als auch im Deutschen maskulin und feminin sein. Den Rest des Beitrags lesen »

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Obedenck das End!

5. Juli 2010

Hier geht’s gleich weiter! Ich bin schon am Schreiben und Bildbearbeiten wie verrückt. Meine Prüfungen sind jetzt seit einer Woche (minus einer halben Stunde) vorbei – Studium um.

Inzwischen ist auch mein Zuhause wieder bewohnbar geworden und ich habe begonnen, mein soziales Leben zu reanimieren. Also alles bestens hier! Bis spätestens morgen,

euere Kristin M.A.


Über ubër

24. April 2010

Kürzlich bin ich auf einer englischen Internetseite auf das Wort ubër gestoßen und habe danach festgestellt, dass die Schreibung im Internet nicht gerade selten ist.1 Da gibt es das Ubër high mileage MPV, den ubër ubër cheap stuff, die Ubër Bingo Oscars, die ubër-corporation Google und sogar Ubër uns in der deutschen Version einer tschechischen Seite. (Weitere ubërs in deutschen Texten …)

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FIL SBASANDAINEN GEBUASTAK

7. April 2010

Ich war zu Ostern bei meinen Eltern und habe sie natürlich immer heimlich belauscht und mir badische Dialektphänomene aufgeschrieben. Was ich aber auch getan habe: mir meine Bildersammlung aus der Kindergartenzeit angeschaut. Weniger wegen der Bilder, als vielmehr wegen der Schrift. Und oh, was ich da für Schätze gefunden habe! Folgendes Schreiben ist auf ein halbes Jahr vor meiner Einschulung datierbar:
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Einhällig und aufwendig

4. April 2010

Ich habe eben einen (übrigens ausgezeichneten!) Blogbeitrag von Anatol Stefanowitsch zum iPad gelesen und darin folgende Schreibung entdeckt:

Schon damals habe ich mich darüber gewundert, dass die Presse hier so einhällig einen Humor pflegt (oder aufgreift), der auf der krampfhaften Suche nach anstößigen Doppeldeutigkeiten beruht und der mir seit der sechsten Klasse nicht mehr begegnet ist.

Ein großartiger Satz, ganz nebenbei. Mir geht’s aber um das <ä> in einhällig. Das ist zwar ein Rechtschreibfehler, aber er deutet auf etwas spannendes hin: eine gelehrte Volksetymologie, denn hier wurde einhellig wahrscheinlich an hallen angeschlossen und entsprechend mit <ä> geschrieben.

In Wirklichkeit stammt’s vom althochdeutschen Verb hellan ‘tönen’. Das ist heute ausgestorben, an seiner Stelle hat sich hallen durchgesetzt, das seit dem 15. Jahrhundert belegt ist und vom mittelhochdeutschen Substantiv hal ‘Hall’ abgeleitet wurde (welches wiederum doch auf hellan zurückgeht, aber den Schlenker erspare ich euch lieber).

ä-tymologische Schreibung

Dass man Wörter an verwandte Wörter mit <a> anschließt und entsprechend <ä> statt <e> schreibt, ist eine beliebte Praxis. Ihr erinnert euch vielleicht dran, wie’s bei der Rechtschreibreform hieß, dass man jetzt <aufwändig> mit <ä> schreibt, weil es von <Aufwand> kommt und <Stängel> wegen <Stange>. Das Prinzip, das man damit verfolgt, heißt “Morphemkonstanz” – zusammengehörige Wörter sollen auch durch die Schreibung als solche markiert werden.

Das ist ganz deutlich bei den Umlautpluralen, wo man niemals <Hand> – <Hende> schreiben würde (aber durchaus mal getan hat), oder bei den Den Rest des Beitrags lesen »