Katalanische Wochen(tage)

27. September 2011

Anfang September war ich auf einer Konferenz in Barcelona, wo ja Katalanisch regionale Amtssprache ist, eine romanische Kleinsprache. Eine lustige Entdeckung für mich waren die katalanischen Wochentagsbezeichnungen, wie auf diesem Parkhausöffnungszeitenschild zu sehen:

In die richtige Reihenfolge gebracht und im Singular lauten sie: Den Rest des Beitrags lesen »

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Haarige Sache

15. April 2011

So, JJ und radierer haben das Etymologiequiz perfekt gelöst! Ich hatte ja einen Preis mit Etymologiebezug versprochen (den jetzt einfach beide kriegen), was haltet Ihr von Olschanskys “Täuschende Wörter”? Und als Trostpreis für alle anderen Teilnehmer gibt’s einen Link zu SpecGrams EtymGeo™, wo man Städtenamen rauskriegen muss – absolut empfehlenswert.

Gut, Formalitäten geklärt, jetzt weiter mit der Nachbetrachtung ausgewählter Wortpaare:

Zopf und Den Rest des Beitrags lesen »


[Lesetipp] Voll eklich wg schule *stöhn*

1. März 2011

Bei der Zeit gibt es einen sehr schönen Artikel von Wolfgang Krischke zu schriftsprachlichen Fähigkeiten von Schülern, den ich nur empfehlen kann: “Voll eklich wg schule *stöhn*” (Die Kommentare zu lesen habe ich mich allerdings nicht getraut, aus Angst vor der Zu-meiner-Schulzeit-Fraktion.)

Von Christa Dürscheid, die darin vorkommt, habe ich letzte Woche bei der DGfS-Tagung übrigens einen interessanten Vortrag gehört, über Ergebnisse aus dem erwähnten SMS-Projekt. Das ist wirklich eine brillante Sache: Den Rest des Beitrags lesen »


[Werkzeug] Ngram Viewer

20. Dezember 2010

Beim Language Log wurde ja schon ausführlich über das neuste Google-Spielzeug berichtet – man kann damit in einem Korpus, das einen Auszug aus GoogleBooks darstellt, nach Wörtern oder Wortketten suchen und sich ihren Häufigkeitsverlauf anzeigen lassen. Dabei wird die Gebrauchsfrequenz errechnet, indem das Gesuchte (das n-gram, wobei n für die Zahl der Wörter im Suchbefehl steht) durch die Gesamtwortzahl des entsprechenden Jahres geteilt wird.

Die Sache ist für uns aus vielen tausend Gründen problematisch: wilde Textsortenzusammensetzung des Korpus – aber für Englisch gibt es immerhin Unterkorpora wie Fiction, American English und British English –, die Korpusgröße variiert stark, d.h. Funde zu einem relativ frühen Zeitpunkt (z.B. 1800) schlagen stärker zu Buche als später (z.B. 2000), auch wenn normalisiert wurde, …

Messer, Gabel, …

Ein paar mögliche Probleme habe ich mal mit der Suche nach „Messer,Gabel,Löffel“ für 1900 bis 2000 durchgespielt. Man könnte hier den Eindruck erhalten, die Gabel trete am seltensten auf und das Messer sei enorm viel häufiger (alle Diagramme führen direkt zur entsprechenden Suchanfrage mit größeren Darstellungen):

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1642: Das Jahr, da die teusch Sprach verderbt war

8. Dezember 2010

Wusstet Ihr, dass das Deutsche schon kaputt ist? Ich bin mir auch nicht sicher, wie es der wachsamen Öffentlichkeit entgehen konnte, aber im Jahr 1642 spätestens war alles verdorben. Warum und wie? Aber ja, die leidigen Fremdwörter haben die Sprache versaut und dafür gesorgt, dass man sich nicht mehr verständigen konnte. So zu lesen in diesem wunderbaren Gedicht auf Wikisource. Es richtet sich

Wider alle Sprachverderber / Cortisanen / Concipisten vnd Concellisten / welche die alte teuotsche Muttersprach mit allerley frembden / Lateinischen / Welschen / Spannischen vnd Frantzösischen Wörtern so vielfältig vermischen / verkehren vnd zerstehren / daß Sie jhr selber nicht mehr gleich sihet / vnd kaum halber kan erkant werden.

Schlümm, schlümm.

Was haben wir noch?

Nach diversen Beschimpfungen geht es dann in Strophe 6 los mit einem Fremdwort-ABC. Ich habe mir mal den Spaß gemacht, die verhassten Wörter zu extrahieren und zu schauen, wie es heute um sie steht. Von 294 Fremdwörtern und -wendungen haben wir (je nach zugrundegelegter Wortliste1) etwas mehr als ein Drittel behalten (116 bzw. 111).

Welche Rolle spielen sie?

Die Überlebenden sind zwar meist noch als Fremdwörter zu erkennen, haben sich aber heute super integriert. (Teilweise auch mit drastischen Bedeutungsveränderungen.) Viele gehören in spezifische Bereiche, wie z.B. zum Militär: Den Rest des Beitrags lesen »