Blogspektrogramm (5)

Hier kommt die August-Ausgabe des Blogspektrogramms, das nun in die fünfte Runde geht.

Zwei aus unserem Kreis sind diesmal leider nicht dabei (im September dann wieder, ne, suz und Michael?), aber dafür gibt es einen Neuzugang: Dirk Müller vom Interkorrektor-Sprachblog äußert sich zu Deutsch als „Killersprache“. Während ja oft beklagt wird, das Deutsche würde vom Englischen verdrängt, schaut er sich an, welche Sprachen wohl das Recht haben könnten, dem Deutschen eine solche Killerfunktion vorzuwerfen. Er findet so einige Kleinsprachen auf deutschem Sprachgebiet und stellt interessante Überlegungen dazu an. Sehr lesenswert!

Wo wir grade bei Killern sind: Anatol Stefanowitsch wirft für den August seinen Sprachlog-Beitrag Viren und ihr grammatisches Geschlecht in den Ring. Da gibt es ja bekanntermaßen der und das Virus. Der dominiert in der Computerwelt, aber was ist mit den Viren im medizinischen Sinne? Anatol macht eine schöne Korpusuntersuchung mit überzeugenden Ergebnissen, die man sich dringend anschauen sollte.

Nur phonologisch an Killer anschließen lässt sich Kilian Evang (sorry!), der im Texttheater unter Neue Wörter (4) Neubildungen und Umdefinitionen versammelt, die uns wirklich dringend gefehlt haben. Mein Liebling:

To-ˈdo-ˌWol·ke <f. 19> über mehrere elektronische Medien verteilte To-do-Liste

Aber auch die anderen Einträge sind wirklich schön – sowieso eine Rubrik, die man im Auge behalten sollte!

Bei Fragen Sie Dr. Bopp beantwortet Stephan Bopp eine Frage zu Brücken, Tunneln, Unter- und Überführungen und ihrer genauen Abgrenzung voneinander und versucht sich an einer Arbeitsdefinition. (Ich würde ja behaupten, Unter- und Überführungen sind stärker funktional definiert – sie dienen dem Unter- oder Überqueren eines Verkehrsweges – Brücken und Tunnels eher durch ihre bauliche Form. Geht auch in Richtung des ersten Kommentars.) Im zweiten Kommentar wird dann schön klar, dass die amtliche Begriffsverwendung mit der allgemeinsprachlichen nur grobe Überschneidungen aufweist. Aber die wirkliche Erkenntnis ist ja eigentlich eine andere und im Blogbeitrag nachzulesen ;)

Hier im Schplock gab’s im August nicht so viel Neues, aber ich empfehle Es läppert sich …, wo ich anhand eines konkreten Beispiels Tipps dazu gebe, wie man die Herkunft und Geschichte eines Wortes herausbekommen kann.

So, das war’s für diese Ausgabe! Viel Spaß beim Lesen!

Die Septemberversion erscheint dann Mitte Oktober (weiß noch nicht, wo). Wer mitmachen will und ein Blog zu Sprache/Sprachwissenschaft mit wissenschaftlicher Perspektive/-em Hintergrund betreibt, melde sich einfach bei jemandem von uns.

Bisherige Blogspektrogramme:

13 Responses to Blogspektrogramm (5)

  1. […] Schplock präsentiert Kristin das fünfte Blogspektrogramm der deutschsprachigen Sprachbloggerszene. Leider […]

  2. […] fünfte Ausgabe des Blogspektrogramms stellt diesen Monat der Sprachblog [ʃplɔk] […]

  3. suz sagt:

    Ja.

    (Also nicht, dass ich dir jetzt vorwerfen müsste, dir würden flache Wortwitze durch den Kopf gehen.)

  4. […] voneinander ab? Woher kommt die Wendung es läppert sich? Dies und mehr diesen Monat im fünften Blogspektrogramm, dem Blogkarneval zum Thema Sprache, diesen Monat bei Kristin Kopf im [ʃplɔk] zu […]

  5. […] 6 Blogspektrogramm 5 Blogspektrogramm 4 Blogspektrogramm 3 Blogspektrogramm 2 Blogspektrogramm […]

  6. […] Blogspektrogramm #5 (im [ʃplɔk]) […]

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